Herbstlager 2023 - Barcelona
Die Klasse SEK E 3a hatte vor den Herbstferien ihre Abschlussreise angetreten. Vom 24. September bis zum 30. September verbrachten die Jugendlichen eine Woche in der katalanischen Hauptstadt. Damit sie diese Reise überhaupt antreten konnten, waren im zweijährigen Vorfeld viele Vorbereitungen und Kuchenverkäufe zur Finanzierung von Nöten.
Am Sonntagmorgen trafen sich die 22 Jugendlichen am Bahnhof Olten. Auf dem Bahnsteig 10 verabschiedeten sich die Schülerinnen und Schüler von ihren Eltern. Es herrschte eine freudige Aufregung, denn für einige der Lernenden stand der erste Flug ihres Lebens bevor und für die meisten die erste Reise ins Ausland ohne elterliche Begleitung. Was für ein Abenteuer! Der Transfer zum Flughafen Basel verlief ohne Zwischenfälle und alle waren guter Dinge und freuten sich auf die bevorstehende gemeinsame Lagerwoche.
Gegen die Mittagszeit konnte die ganze Klasse, leicht nervös, das Boarding vornehmen. Bald sassen wir mit allen anderen Reisenden angeschnallt an unseren Plätzen und konnten den Start kaum erwarten. Der Flug verging wie im… naja Sie wissen schon…. Nach etwa 2 Stunden konnten wir vom Himmel aus, einen ersten Blick auf die blühende Metropole werfen. Der markante Hafen stach einem dabei ebenso ins Auge wie die Sagrada Familia und der Mont Tibidabo.
Nach der sanften Landung erhielt die Flug-Crew einen herzlichen Applaus aller Passagiere, welcher von den Kindern unserer Klasse initiiert wurde. Bald standen wir schon vor dem Terminal T2B an der heissen Nachmittagssonne. Wir fanden einen Transferbus, welcher uns bis zum Plaça de Catalunya brachte. Von dort aus nahmen wir die Metro in Richtung «Passeiq de Gracia», wo unser «Safestay Hostel» verortet war.
Als wir unsere Räume bezogen hatten, gab es im stylischen Essraum unsere erste Mahlzeit: Salat und Canneloni. Um die Reisstrapazen auszuschütteln und das Essen zu verdauen, traten wir einen nächtlichen Spaziergang zu eine nahegelegenen Gaudi Gebäude an – die Casa Mila. Das eindrückliche Bauwerk wird von den Einheimischen spöttisch La Padrera genannt, der Steinbruch. So verging der erste Tag unserer Reise und alle stiegen erschöpft aber glücklich in ihre jeweiligen Kajütenbetten und schliefen bald ein.
Am nächsten Morgen gab es ein einfaches, aber reichhaltiges Frühstück, welches eine gute Energiebasis für den bevorstehenden Tripp bot. Am Dienstag stand nämlich eine ganztägige Hop-On-Hop-Off-Tour an, bei welcher wir uns eine Übersicht über Barcelona verschaffen wollten. Am Bahnhof «Sants» stiegen wir aus, da wir einen Schüler, von Madrid kommend, in Empfang nahmen. Die Gruppe fand dieses letzte Puzzleteil schnell und wir setzten unseren Trip fort. Auf dem Hausberg «Monjuic» stiegen wir gegen Mittag aus und genossen die mittelalterliche Festung, sowie die wunderbare Meersicht und eine leichte Brise, welche die drückende Hitze etwas dämpfte.
Am Nachmittag wollten wir wieder mit unserem Hop-On-Hop-Off-Bus weiterreisen, unterlagen aber einer schweren Fehlplanung. Wir fanden zwar ohne Probleme die Haltestelle für unsere Weiterreise und es kamen im Fünfminutentakt auch Busse vorbei – nur waren diese immer randvoll von gehmüden Touristen, so dass wir unsere Reise zu Fuss fortsetzen mussten, was in einem zweistündigen Abendteuermarsch mündete, welcher sein Ende im «Parc de Cuitadella», nahe am Hafen, fand.
Erschöpft setzten wir uns alle in den Schatten und liessen uns von zwei Jugendlichen der Klasse den geschichtlichen Hintergrund des Parks durch einen Vortrag erläutern. Nach diesem historischen, erfrischenden Referat nahmen wir den Rückweg in Angriff, welcher uns erneut durch 3 km eindrucksvolle Katalanen-Hauptstadt führte. Nach dem Abendessen war in den Schlafräumen früh Stille eingekehrt, unsere Smartwatches zeigten uns einen Gesamtweg von ca. 15 km an – eine ansprechende Leistung für einen Tagesausflug!
Am nächsten Tag stand eine Führung durch die gotische Altstadt Barcelonas auf dem Programm. Der, etwas nervöse, Reiseführer, ist uns 5 Minuten vor der verabredeten Zeit davongelaufen. Gottseidank haben wir das findige Kerlchen mittels GPS-Ortung ausfindig machen können. Als er unsere Gruppe gesehen hatte, hat er sich geweigert, die Führung mit uns durchzuführen. Nach einem, etwas lauten, Wortgefecht mit mir zog sich der verbitterte, hysterische Katalane in eine dunkle Gasse zurück und es gab keine Stadtführung – Eine absolute Schweinerei!
Zum Glück waren die Jugendlichen und die Leiter gleichermassen flexibel und spontan, so funktionierten wir die geplante Stadtführung zu einem Besuch auf dem nahegelegenen Markt um. Etwa 30 Minuten später flanierten wir zu einem weiteren Alternativprogrammpunkt: Barcelona Aquarium. Die ostspanische Variante von «Sea Life» verzauberte Schülerinnen und Schüler gleichermassen, wie auch die Begleitpersonen. Zu den Highlights während der Besichtigung gehörten sicherlich der Unterwassertunnel, die putzigen Axolotl und eine sehr empfehlenswerte Sonderausstellung über den Japanar Takashi Amano und seine Aquarien Designs. Für Interessierte führt dieser Link zu mehr Informationen: https://www.aquascape.de/
Am Nachmittag genossen wir das schöne Wetter am Sandstrand der Stadt. Einige Schüler liessen sich Zöpfe in die Haare flechten, während andere ihre Füsse im erfrischenden Nass kühlten. Die Stimmung war friedlich und ausgelassen. Gegen den Abend kehrten wir zu unserem Hostel zurück und liessen einen gemütlichen Tag ausklingen. Die Nacht war etwas lauter und wilder als zuvor, doch gegen Mitternacht kehrte auch bei den letzten die Schlafruhe ein.
Am Mittwoch machten wir uns früh auf, um den markanten Berg «Tibidabo» zu erklimmen – eines der Wahrzeichen Barcelonas. Wir schlenderten durch die Stadt bis zur Talstation der Standseilbahn, welche uns auf den 512 Meter hohen Hausberg führte. Oben angekommen, genossen wird die atemberaubende Aussicht über die katalanische Hauptstadt und den Weitblick über Küste und Meer. Auch die Doppelkirche «Sagrat Cor» nahmen wir in Augenschein. Natürlich gab es auch zu diesem baulichen Meisterwerk einen Schülerinnenvortrag zu hören. Nachdem wir das erhebende Gefühl des Weiblickes in uns aufgesogen hatten, unternahmen wir einen weiteren Ausflug zum «Mercado Encants» einem riesigen, urbanen Flohmarkt. Der Vorschlag kam von Seiten der Lernenden, weil sie einen interessanten Bericht dazu über die sozialen Medien gesehen hatten. Auf dem Nachhauseweg bestaunten wir noch den «Torre Glories», einen markanten Turm, welcher vorwiegend als Büroräumlichkeiten und zum Wohnen gebraucht wird. Auch über das 144 Meter hohe Ungetüm erzählten Jugendliche der Klasse, alles Wissenswerte. Müde von dem langen Tag und dem vielen Laufen war im Safestay Hostel an diesem Abend wieder früh Stille eingekehrt.
Der zweitletzte Tag wollten wir ebenso wenig ungenutzt lassen, wie alle bisher verstrichenen. Wir machten uns nach dem Frühstück zum Hafen von Barcelona auf – natürlich zu Fuss. Dort angekommen gingen wir an Bord der «Los Golondrinas». Mit diesem Boot und circa hundert anderen Touristen konnten wir den Hafen von Barcelona bestaunen, aber auch die anderen Wahrzeichen der Stadt waren gut zu sehen. Nach etwas mehr als einer Stunde machte das Schiff kehrt und wir kamen gegen Mittag wieder an unseren Startpunkt. Von dort aus hatten die Jugendlichen nun Zeit, Barcelona auf eigene Faust zu durchstreifen. Im Fokus der Meisten Stand «La Rambla», die Touristen- und Einkaufs-Meile Barcelonas. Als sich der Nachmittag langsam zum Abend neigte, trafen wir uns alle wieder am Ende der Bummelmeile vor dem «Café Zurich». Gemeinsam machten wir uns auf den Weg zu unserer Unterkunft. Die emotionalen und körperlichen Strapazen waren den Schülerinnen und Schülern langsam anzusehen. Die Mischung aus vielen neuen Erfahrungen, meilenlangem Gehen und mit Sicherheit zu wenig Schlaf hinterliessen ihre Spuren. Die Nacht war dennoch wild und lustig.
An unserem letzten Tag besuchten wir die zwei Sehenswürdigkeiten, welche wohl die meisten Touristen jedes Jahr nach Barcelona ziehen. Am Morgen ging es auf zur «Sagrada Familia». Die imposante Kathedrale, welche als Hauptwerk des Baumeisters Antoni Gaudi gilt, beeindruckte uns alle gleichermassen. Die hohen Türme und die unzähligen Verzierungen liessen unsere Augen immer wieder von einem Punkt zum nächsten springen. Nach diesem eindrücklichen Erlebnis stärkten wir uns in einem nahegelegenen Café, ehe wir uns zum letzten visuellen und emotionalen Leckerbissen unserer Reise wagten: dem «Camp Nou» – oder besser gesagt, was von dem Stadion des FC Barcelonas noch übrig war. Denn es wurde gerade abgerissen, damit Platz für die neue und moderne «Spotify-Arena» geschaffen werden kann. Dennoch besuchten wir das Museum des Kult-Clubs, bestaunten zahlreiche Pokale und lernten vieles über die Entstehungsgeschichte des Vereins. Sichtlich glücklich waren vor allem die Jungs nach diesem Besuch. Am Abend haben sich die Jugendlichen selbständig ein Restaurant reserviert, in welchem wir gemeinsam unser letztes Abendessen einnahmen. Natürlich war es… Pizza! So neigte sich eine ereignisreiche und lustige Woche für uns alle dem Ende zu. Denn die Strapazen der Heimreise und die Verspätungen unserer Transportmittel ersparen wir dem Leser an diesem Punkt.
Das war der Bericht unserer Klassenreise, welche alle Teilnehmenden für immer in ihren Herzen tragen werden.